In den Leitlinien der Unternehmen wird der Kunde heute nicht mehr als König und selbstverständlich auch nicht als Bittsteller definiert. Das Schlüsselwort in allen Texten zur Corporate Identity lautet "Partnerschaft".
Das schlägt sich natürlich auch in der Korrespondenz nieder. In Briefen begegnen mir oft ominöse Ansprechpartner:
Ihr Ansprechpartner bei Fragen: Herr Martin Mustermann ...
Wir sind Ihr Ansprechpartner bei der Finanzanalyse
Bitte stellen Sie sich einen solchen "Ansprechpartner" bildhaft vor - wie sieht er wohl aus?
Sucht der Kunde tatsächlich einen Partner, wenn er Fragen hat?
Wird sich der Ansprechpartner aktiv um seinen Kunden kümmern oder stets nur reagieren, wenn er angesprochen wird?
Mein Tipp: Vermeiden Sie den Begriff "Ansprechpartner" und schreiben Sie zum Beispiel:
Herr Martin Mustermann beantwortet gerne Ihre Fragen.
Sie haben Fragen? Herr Martin Mustermann freut sich auf Ihren Anruf usw.
Wir sind Ihr Parnter bei der Finanzanalyse
Hallo verehrte Bloggerin ;)
ich lese diesen Blogg immer wieder mal, da ich gleichfalls beruflich texte. - Heute will ich das erste Mal kommentieren.
In dem Text wird angemerkt, wir sollten uns den Ansprechpartner einmal bildlich vorstellen. - Schöne Übung und ein erhellender Geistesblitz der darauf folgt. Über einen der Alternativvorschläge war ich dann erstaunt. "Herr Martin Mustermann freut sich auf Ihren Anruf". - Da könnte ich jetzt etwas ketzerisch kontern - wie es denn hier mit der bildlichen Vorstellung aussieht? Dass der sich freut, glaube ich jetzt nicht in wirklich. ;)))
Beste Grüsse und trotz dieser kleinlichen Parade noch einen schönen Abend aus Zürch.
Kommentiert von: Renée Schauecker | 06.01.2006 um 19:04 Uhr
Hallo lieber Kritiker,
ich freue mich sehr über Kommentare im Blog - genauso wie ich mich freue, wenn ein Kunde sich telefonisch bei mir meldet :-).
Ihr Hinweis ist auch sehr wichtig - vielen Dank dafür. Denn meine Formulierung ist natürlich sehr unpassend, wenn Herr Martin Mustermann ein gestresster und genervter Mitarbeiter ist, der jeden Anruf als Belästigung empfindet oder das Thema des Briefes für den Leser eher unangenehm ist.
Wenn wir für Unternehmen Standardtexte neu formulieren, sprechen wir diese mit den Mitarbeitern ab: Diese müssen voll und ganz hinter dem stehen, was im Text steht.
Besonders interessant: Den Satz: "Herr Mustermann freut sich über Ihren Anruf" finden die meisten Mitarbeiter sehr sympathisch :-).
Kommentiert von: ania | 06.01.2006 um 21:02 Uhr